Hornmistpräparat spritzen auf dem Betrieb von Aydin Gülyagi, Türkei.
Internationale bio-dynamische Wanderschule
AUSBILDUNG. Seit einigen Jahren gibt es die «Freie Internationale Wanderschule für biodynamische Agrar-Kultur», kurz FIWS. Sie bietet in aussereuropäischen und ausgewählten europäischen Ländern Einführungs- und Vertiefungskurse für Bäuerinnen und Bauern an, bildet Beraterinnen und Berater aus und unterstützt die Entwicklung von nationalen Biomärkten und Demeter-Strukturen.
In unseren Bioläden und Supermärkten findet man viele Demeter-Produkte, die aus dem europäischen Ausland und oftmals auch aus aussereuropäischen Ländern kommen. Zurzeit werden in 63 Ländern der Welt Demeter-Lebensmittel produziert. Das bedeutet eine grosse Herausforderung in Bezug auf Beratung und Sicherung der Qualität, sowohl in der Erzeugung als auch in der Verarbeitung. Weil in einigen europäischen Ländern, darunter gewichtige wie Deutschland, in den letzten Jahren die Nachfrage nach Demeter-Produkten stärker gestiegen ist als das Angebot, werden vermehrt Produkte der ·biologisch-dynamischen Landwirtschaft aus aussereuropäischen Ländern importiert. Dabei wird es zunehmend wichtiger, dass nicht möglichst billig produziert wird, sondern dass der Demeter-Qualitätsstandard bis in die konkrete Situation und die Bedingungen auf den Landwirtschaftsbetrieben gelebt, praktiziert und verstanden wird.
Hier setzt die FIWS an, die «Freie Internationale Wanderschule für biodynamische Agrar-Kultur». Ihr Ziel ist es, in den Produktionsländern die Bäuerinnen und Bauern sowie Schlüsselpersonen in Unternehmen und Organisationen so zu schulen und zu begleiten, dass sie ein vertieftes Verständnis für die biodynamische Praxis bekommen und dann aus ihrem eigenen Zugang und Engagement selbstverantwortlich wahrhaftige Demeter-Produkte erzeugen. Dazu bietet die FIWS Einführungs- und Vertiefungskurse an, organisiert Konferenzen, bildet Beraterinnen und Berater aus und unterstützt die Entwicklung von nationalen Biomärkten und Demeter-Strukturen. Gegenwärtig ist die FIWS tätig in Polen, Litauen, auf dem Balkan, in der Türkei, im Iran, in Äthiopien, Kenia, Südafrika, Tunesien und Argentinien.
Noch sucht die FIWS Unterstützung durch Stiftungen, aber zunehmend sollen importierende Firmen sich mitverantwortlich fühlen, in der Produktion eine ehrliche und gute biodynamische Arbeit zu ermöglichen, und dazu auch finanziell beitragen. Unter den Initianten der Wanderschule ist mit dem Agronomen und Demeter-Berater Reto Ingold auch ein Schweizer. Die weiteren Gründer sind Stephan Illi, Herbert Völkle, Georg Meissner, Ralf Kunert und Hans Supenkämper.
Weitere Informationen: www.fiws.online